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Erich A. Holzer


Herrlicher Harzgeruch erfüllt sein Geschäft. Überall in den Regalen stehen Figuren oder Gebrauchsgegenstände. Erich A. Holzer ist Holzbildhauer und betreibt gemeinsam mit Ehefrau Verena eine eigene Holzschnitzerei. Nicht irgendwo in einem entlegenen Tal, sondern direkt neben dem Bahnhof Titisee. Am Schaufenster drücken sich Kinder und Erwachsene die Nasen platt, öffnen die Ladentür und begeben sich in eine einzigartige Zauberwelt: Dutzende von Weihnachtskrippen unterschiedlicher Größen und Formen lassen erahnen, dass bald das große Fest ist.

Verschiedene Masken von E. Holzer


Lässt man den Blick durch den Laden schweifen, offenbart sich erst das riesige Angebot: An den Wänden hängen Fasnetmasken ebenso wie Porträts. "Vom Figürlichen über Reliefs bis zu den ausgefallenen Kundenwünschen, wir machen alles." Wir, das sind das Ehepaar Holzer und zwei Mitarbeiter.

Erst 1999 hat der gebürige Waldkircher die Holzbildhauerei in Titisee übernommen. Schnitzen, das war schon als Kind sein Traum, erinnert er sich. Ein Zufall wollte es, dass Holzer hier seine Wahlheimat fand und nicht nach Südtirol umsiedelte. Denn Stellen sind in diesem Handwerk im Schwarzwald äußerst selten. Mit fünf und sechs Jahren formte er noch mit dem "Messerle" Figuren aus einem Ast oder Block Holz. "Die Mutter hat immer gesagt: Der Bub verletzt sich noch." In den Ferien sah er einem Schnitzer in Südtirol zu und war fortan von diesem Beruf begeistert. Er entschied sich für ein Berufspraktikum beim Holzbildhauermeister Albert Schonhardt in Simonswald, wo er später als Lehrling das Rüstzeug mit auf den Weg bekam.


Erich Holzer gerät ein wenig ins Schmunzeln. "In den ersten fünf Jahren kann man noch nicht schnitzen", auch wenn man ausgelernt hat. "Man muss seinen eigenen Weg suchen." Heute sind "interessante Gesichter" seine große Leidenschaft. Mit Zirkel und Stift rückt er den Originalen an die Haut, dann wird eine Vorzeichnung angefertigt. "Das nennt sich Verhältnislehre." Alle seine Krippen- und sonstigen Figuren hatten menschliche Vorbilder. "Gesichter und Figuren sind einfach anspruchsvoller und fordern." Überhaupt ist er dankbar, seinen Traumberuf ausüben zu dürfen, der so abwechslungsreich wie kaum ein anderer sei: Masken, Wohngegenstände, aber auch Großmodelle für Kirchen - oder eine exklusive Stuhllehne zählen zu seinen Arbeiten. Sogar am Hochaltar des Freiburger Münsters durfte er Restaurationsarbeiten vornehmen.
Überhaupt sei allein schon die Auswahl des richtigen Holzes "eine Kunst für sich". Aus ganz Europa kauft er die Blöcke ein, verlässt sich dabei auf den Sachverstand eines Fachhändlers. Hin und wieder geht er selbst zum Bauern in den Wald, beispielsweise um eine Zirbelkiefer zu begutachten. Dieser Baum wächst erst ab 800 Meter in einer für den Holzbildhauer guten Qualität. Dass nur allerbestes Holz verwendet werden darf, versteht sich von selbst. Je nach Sorte muss es dann zwei bis fünf Jahre luftgetrocknet werden; erst dann ist es fürs Schnitzen geeignet.
Bis er seine heutige Technik beherrschte, war noch ein langer Weg zu beschreiten. Nach der Lehre richtete er sich zunächst zu Hause in Waldkirch eine kleine Schnitzerstube ein mit Werkbank und allem, was dazu gehört. Geld verdiente er damals noch kaum mit dem Kunsthandwerk. Um zu überleben, fuhr er zeitweise für einen Paketdienst. Dann machte er sich als "freischaffender Künstler" selbstständig und übernahm schließlich 1999 von Holzbildhauermeister Müller Geschäft und Werkstatt am Titisee.

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